Ende April/Anfang Mai 2016 bin ich wieder nach Russland gereist, um in St. Petersburg eine Inhouseschulung für Basale Stimulation® in Pädagogik und Therapie zu leiten.
Zielgruppe dieser Schulung waren insbesondere Therapeuten und Lehrkräfte, die mit schwerstbehinderten Kindern arbeiten.
Wie schon im Herbst 2015 standen die Kinder aus dem staatlichen Kinderheim Pawlovsk im Mittelpunkt. Kinder, die ein Leben an der Grenze führen. Kinder, die sich in äußerst schmerzlichen Lebenssituationen befinden, zu denen der Zugang erschwert scheint. Kinder, die auf unmittelbare, körperbezogene Angebote angewiesen sind, um wahrnehmen, kommunizieren und mit der Umwelt in Austausch sein zu können.
Wie wir im Herbst gesehen haben, ist eine Herangehensweise unter den Gesichtspunkten der basalen Stimulation für diese Kinder essentiell. Wir konnten feststellen, dass die MitarbeiterInnen aus Pflege, Pädagogik und Therapie bereits Elemente der basalen Stimulation umsetzen und dass sich bereits etwas bewegt!
Während des Basisseminars durften wir wieder ausgesprochen motivierte Kollegen erleben, die mit uns gemeinsam eine intensive und fruchtbare Schulung gestalteten.
Mit dabei waren diesmal auch MitarbeiterInnen einer Tagesförderstätte.
Anlässlich einer Praxisbegleitung konnten wir diese Tagesförderstätte im Norden der Stadt kennen lernen und waren erfreut über den guten Standard. Sinnesanregend gestaltete, freundliche Räumlichkeiten haben wir vorgefunden, die ausstrahlen: Hier wird an den Bedürfnissen der Kinder orientiert gearbeitet.
Als Kursleiter sind Eva-Maria Sonneborn und ich glücklich, diesen Prozess in Gang gesetzt zu haben und wir verfolgen mit Freuden die weitere Entwicklung.
In der Praxisbegleitung haben wir schwerbehinderte Kinder im Alter von 8 Monaten bis 12 Jahren mit ihren Eltern begleitet und konnten einige Anregungen geben, für zuhause und für die Arbeit in der Tagesförderstätte.
Die Mutter des 8 Monate jungen Mädchens hat sich dazu auf Facebook so geäußert: "Heute erlebte Polina zauberhafte Dinge: die tolle Physiotherapeutin Olesja zusammen mit Eva und Thorsten (Therapeuten aus Deutschland) eröffneten für mich und Mischa eine unglaubliche Sache – Polinchen kann ganz toll den Blickkontakt aufnehmen und ganz wunderbar und unermüdlich plappern. Man soll zu Polina wie zu jedem Mädchen nur einen Weg finden.
Egal wie sonderbar die Bezeichnung klingt – Basale Stimulation. In der Tat verwandelt sich auch das schwierigste Kind in den Meisterhänden in ein gesprächiges und ruhiges Wunder." (übersetzt aus dem Russischen)
Ist das nicht eine wunderbare Rückmeldung? J
Herzlichen Dank allen TeilnehmerInnen, Eltern und Kindern – es war eine großartige Zeit mit euch im schönen St. Petersburg!
Thorsten Tönjes
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